Details:"Lolita" Wunderlich, der sich mit seinem 1959 entstandenen Grafikzyklus "qui s'explique" wegen unzüchtiger Darstellungen vor Gericht verantworten musste, schien in den darauf folgenden Jahren nach einer gangbaren Lösung für dieses Dilemma zu suchen. So klammerte er das Thema Sexualität bzw. Erotik entweder völlig aus seiner Malerei aus (es entstanden die ersten Mona Lisa- und Dürer-Bilder), oder brachte mehr oder weniger geschlechtslose Wesen zu Papier. Einen ihm angemessenen Ausdrucksstil für seine erotischen Darstellungen schien er dann 1961 gefunden zu haben: er abstrahierte alles Ein- bzw. Zweideutige bis zur surrealen Unkenntlichkeit. Seine "Lolita" (die erste deutsche Ausgabe des gleichnamigen Romans von Nabokov erschien 1959 und dürfte Wunderlich zu diesem Motiv inspiriert haben) ist ein schönes Beispiel für Wunderlichs verfremdete Erotikinszenierungen der frühen 60er Jahre. Fortan konnte ihm kein Richter mehr Böses - vielmehr konnten sie ihn alle mal.
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