"Les deux figures" - Farblithographie von 1955
Geschaffen hat Fernand Léger das Werk, das als Vorlage für diese Grafik diente, im Jahr 1929, in Anlehnung an den damals bereits verklungenen Kubismus. Ein Bild im Bild auf gelbem Hintergrund, davor in Blau eine wellenförmige Öffnung, ein Kosmos mit Blick in die Unendlichkeit, aus dem zwei Personen heraustreten.
Zwei Figuren, ein Mann und eine Frau - zwei Liebende? Es könnten auch Bruder und Schwester sein, oder zwei Frauen (Mutter und Tochter, vielleicht), darauf weist die rote Perlenkette und die Gleichförmigkeit des Haares hin. Es ist kein Raum zwischen ihnen, sie sind vereint und doch fast hälftig voneinander getrennt. Unverkennbar, sie lieben einander, einer ist symbolisch im Herzen des anderen anwesend. Die Komposition zeigt die Personen mit dem ernsten, melancholischen Blick einer vergangenen oder verhinderten Leidenschaft oder Liebesbeziehung.
Übrigens: Das Originalgemälde "Les deux figures" wurde im Mai 2013 für etwas mehr als 3 Mio. US$ bei Christie's in New York versteigert, nachdem es sich knapp 30 Jahre lang im Besitz des US-Filmstars Gregory Peck und dessen Familie befunden hat, die sich und ihre Liebe in dem Paar verkörpert sahen.
Dies ist KEINE später gedruckte Massenware, sondern die Lithographie aus der Künstlermappe "Derriere le miroir", die wenige Monate nach dem Tod Légers (1955) zur Ausstellung "Hommage à Fernand Léger" bei Maeght, Paris, erschien.